Jahresrückblick
Bei meinem Start im März 2017 hatte ich verschiedene Ziele, Vorsätze und Erwartungen. Hier möchte ich festhalten, was diese waren, ob sie sich erfüllt haben oder wenn nicht, warum das so war.
Es ist häufig sinnvoll, sich über Vergangenes Gedanken zu machen, um daraus für die Zukunft zu lernen – und vielleicht hilft es ja auch jemandem in einer ähnlichen Situation.
Projekte & Preise
Ich habe mir zu Beginn einige Gedanken dazu gemacht, wie ich meine Dienstleistungen anbieten möchte. Dafür habe ich das Konzept des Service-as-a-Product entwickelt. Dabei geht es darum vordefinierte Dienstleistungspakete mit einem fixen Preis anzubieten, damit der Kunde eine übersichtliche und transparente Auswahl zur Verfügung hat.
In Realität konnte ich diese "Produkte" bis jetzt nie verkaufen, auch das Interesse daran war sehr klein.
Normalerweise kam der Wunsch nach einer individuellen Offerte.
So habe ich denn bis jetzt auch alle Kundenprojekte zu einem im Voraus vereinbarten, individuellen Fixpreis umgesetzt. Und in der Freelancer-Welt wird in der Regel sowieso nach Stunden- oder Tagesansatz abgerechnet.
Dies war also ein Versuch, welcher nicht wie erwartet funktioniert hat.
Auch bei der Art der Projekte klafften meine ausgeschriebenen Angebote und die tatsächlich umgesetzten Arbeiten auseinander.
In der Tat habe ich weder ein Single Page Redesign noch ein Design Sprint durchführen können. Auch beim Angebot der Spezialisierten Software hat es noch nicht wie gewünscht funktioniert, obwohl ich hier schon am ehesten auf dem richtigen Weg bin.
Es stellte sich als schwierig heraus, Unternehmen zu finden, die sich gleich auf so ein grösseres Projekt einlassen möchten. Da es dabei häufig um die wichtigen Hauptprozesse eines Unternehmen geht, ist von meiner Seite her ein gutes Wissen darüber notwendig, wie die Abläufe und das Business an sich funktionieren. Von der Seite des Unternehmen braucht es eine grosse Portion Vertrauen, welches erst aufgebaut werden muss. Deshalb haben sich kleinere Webseiten-Projekte als guten Einstieg erwiesen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Allenfalls folgen dieses Jahr erste weiterführende Projekte bestehender Kunden.
Positionierung
Ich hatte mir von Anfang an vorgenommen, mich nicht als Firma zu positionieren. Deshalb auch die persönliche Domain benigartenmann.ch, die Texte mit "Ich" statt "Wir" und eine Seite über mich persönlich.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es mir noch nicht abschliessend gelungen ist. Ich denke, auch hier sind die Dienstleistungspakete nicht ganz der richtige Weg dazu. Auch sind mir meine Angebote noch zu wenig fokussiert, eine Positionierung wird besser funktionieren als Spezialist in wenigen Dingen, statt als Generalist für viele Dinge (auch wenn ich das gerne bin und gut kann...).
Community Events
Um neue Kontakte zu knüpfen und eine Netzwerk aufzubauen, habe ich verschiedene Community Events besucht. Ich war einige Male an einem CreativeMorning und an WintiWebDev-Talks und einmal an einem Railshöck. Da ich nicht wirklich der extrovertierte Typ bin und nicht so gerne auf fremde Leute zugehe, waren das häufig eher herausfordernde Stunden.
Interessanterweise durfte ich über die letzten Jahre feststellen, dass es mir nicht gross etwas ausmacht auch vor vielen Leuten zu sprechen – sofern ich mich mit dem Thema gut auskenne. Deshalb hielt ich am letzten WintiWebDev-Talk im November einen Lightning Talk über Tailwind CSS.
Dieses Vorgehen hat für mich gleich mehrere Vorteile:
- Ich kann meine Expertise in einem Fachbereich vorstellen – gut für potenzielle Kunden
- ich bin anschliessend allen Anwesenden bekannt – muss nicht auf jeden Einzelnen zugehen
- die Leute kommen mit Fragen auf mich zu – ich muss nicht den ersten Schritt wagen oder ansonsten ist das Thema schon klar
Schreiben
Abgesehen davon, dass Content Marketing heute hoch im Kurs ist, wollte ich herausfinden, ob mir regelmässiges Schreiben überhaupt entspricht.
Dazu hatte ich zwei Plattformen mit unterschiedlichen Zielen dahinter.
Eine Plattform ist mein Blog, für welchen ich vor hatte regelmässig Wissensartikel über verschiedene Themen zu schreiben und zwar jeweils zweisprachig (Deutsch/Englisch). Ein weiteres Ziel war, meine Illustration-Skills zu verbessern, in dem ich für jeden Artikel ein eigenes Bild zeichnete.
Diese Ziele habe ich nicht erreicht, da ich viel zu wenige Artikel schrieb.
Die zweite Plattform ist der wöchentliche Newsletter "Off to the weekend". Das Ziel hier war kurz über die vergangene Woche zu schreiben. Da die Themen so jeweils vorgegeben waren, fiel mir das Schreiben leichter. Ursprünglich hatte ich mit einem "Tipp der Woche" einen kleinen Wissensvermittlung-Abschnitt und ich schrieb die Updates ebenfalls auf Deutsch und Englisch. Beides hatte ich mit der Zeit aufgehört, da es viel zu aufwändig war.
Ich bin aber glücklich darüber, dass ich tatsächlich fast jede Woche einen Newsletter schrieb und somit mein Hauptziel damit erreicht habe.
Für das Thema Schreiben kann ich festhalten: Ich bin nicht jemand, der schreibt, weil mir das Schreiben an sich grosse Freude bereitet. Ich finde aber die Denkprozesse und Einsichten, welche damit angestossen werden, höchst interessant und hilfreich.
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